Interview mit Stéphane Maccaud, Direktor «Les Fils Maye SA»

Noch mehr Wein mit dem Käfer-Label

Grazia Grassi
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Seit dem Frühjahr 2022 werden die ersten Weine nach IP-SUISSE Standard produziert. Einer der Weinproduzenten, der seit der ersten Stunde dabei ist, ist Les Fils Maye. Stéphane Maccaud ist Geschäftsführer von Les Fils Maye. Im Interview erzählt er mehr über die Wichtigkeit des verantwortungsvollen Weinbaus und gewährt uns Einblick in die Geschichte des Unternehmens.

Interview mit Stéphane Maccaud, Direktor von Les Fils Maye. Ein Gespräch über die Leidenschaft für Wein und die Wertschätzung der Natur.

Ihre Kellerei ist eine der bekanntesten im Wallis. Was macht sie so besonders?

Les Fils Maye ist in der Tat ein historisches Weinunternehmen aus Riddes im Kanton Wallis. Es ist eine von fünf Kellereien, die bereits vor 1900 gegründet wurden, genau genommen 1889, dem Baujahr des Pariser Eiffelturms. Heute ist es das einzige der fünf Unternehmen, das sich noch im Familienbesitz befindet. Wir sind dadurch unabhängig und zuständig für die gesamte Wertschöpfungskette. Das heisst, wir kümmern uns um alles, von der Traubenproduktion und der Pflege unserer Weinberge über die Einkellerung und Vinifizierung bis hin zur Vermarktung unserer Produkte.

Was fasziniert Sie an der Weinbranche?

Die Weinbranche vereint meine Leidenschaft für Produkte mit viel Mehrwert und die Nähe zur Natur. Zudem sind Familienunternehmen wie Les Fils Maye sehr spannend, weil sie langfristig orientiert sind und auf eine nachhaltige Entwicklung setzen. Und das Schöne ist: Unser Unternehmen liegt in einem Kanton, der mir sehr am Herzen liegt, wo wir der Natur und den Bergen sehr nahe sind.

Wie wichtig ist Nachhaltigkeit für Sie als Unternehmen? Und welche Anstrengungen unternehmen Sie in diesem Bereich?

Der Mix aus ökonomisch-ökologischer und sozialer Entwicklung steht im Mittelpunkt unseres täglichen Handelns. Natürlich müssen wir heute, wie jedes Unternehmen, sorgsam mit den Ressourcen umgehen. Unser Engagement geht jedoch weit darüber hinaus. Nehmen wir einen Weinberg als Beispiel. Hier ist die Wahl der Rebsorte entscheidend, da sie für die nächsten 40 - 50 Jahre Bestand hat (=die Lebensdauer eines Weinbergs). Das muss gut überlegt sein und auf die Bedürfnisse des Marktes zugeschnitten sein. Heutzutage bedarf dies einiges an Geschick, da alles schnelllebiger geworden ist. In diesem Umfeld muss man in der Lage sein, einen Kurs zu haben und daran festzuhalten, auch wenn die Umstände manchmal kompliziert sind.

Sie arbeiten mit über 250 Weinlieferanten zusammen. Das setzt gegenseitiges Vertrauen voraus, um ein dauerhaftes Engagement aufzubauen.

Das ist korrekt. Unsere Lieferanten vertrauen uns ihre Trauben an und es ist unsere Aufgabe, sie zu pflegen und aufzuwerten. Wir empfinden eine sehr grosse soziale Verantwortung gegenüber unseren Lieferanten. Ein Teil von ihnen betreibt Weinberge als Nebenerwerb, für andere stellen sie das Hauptgeschäft dar. De facto sind sie an unserer Entwicklung gekoppelt und wir brauchen sie, so wie sie uns brauchen. Ich fühle mich immer sehr inspiriert und geehrt, wenn ich sehe, wie diese Vertrauensbeziehungen über Jahrzehnte hinweg bestehen bleiben. Das ist auch etwas, was ich in der Weinbranche gelernt hab

Mit Heldenblut kommt erstmals ein nach IP-SUISSE Standards produzierter Wein in die Regale von Denner. Wie wurde die Umstellung auf IP-SUISSE Standards vorangetrieben?

Wir bei Les Fils Maye sind sehr stolz auf unser IP-SUISSE Engagement. Wir waren einer der allerersten Akteure, wenn nicht sogar der erste in der Schweiz, der sich für das IP-SUISSE Projekt für den Weinbau engagiert hat.  Wir arbeiten seit Jahrzehnten mit Denner zusammen. Als Denner uns von diesem Projekt erzählte, schlossen wir uns sofort der Arbeitsgruppe an. Wir konnten den IP-SUISSE-Teams, darunter auch Wissenschaftlern wie Ornithologen, unsere Weinberge zeigen und gemeinsam mit ihnen mögliche Kriterien für die Erfüllung des IP-SUISSE-Pflichtenhefts definieren. Dabei wurden die Besonderheiten der Walliser Rebberge berücksichtigt, wie zum Beispiel die Vielzahl der Rebsorten, die Weinterrassen mit Trockensteinmauern, die Bewässerungssysteme oder auch die Wetterbedingungen. Natürlich war dieses Projekt mit viel Aufwand und Investitionen verbunden, aber dieser Effort ist Teil einer nachhaltigen Entwicklung, die vollbracht werden muss, damit die Natur respektiert und der Erhaltung unserer Umwelt sichergestellt wird.

Wie lange dauerte die Umstellung auf das Käferlabel?

Es dauerte fast 18 Monate. Übrigens war unser erster Wein mit dem IP-SUISSE-Label der Heldenberg, ein Johannisberg mit Jahrgang 2021, der im Mai 2022 auf den Markt kam. Heldenblut ist unsere dritte Marke, die seit Herbst 2022 das IP-SUISSE-Label trägt.

Werden weitere Weine nach den IP-SUISSE Standard produziert werden?

Ja, der Heldenrosé ist seit kurzem auch in IP-SUISSE Qualität erhältlich. Demnächst wird der Marienkäfer auch unser Heldengold zieren. Diese beiden Marken sind bei den Konsument*innen sehr beliebt. Dank unserer Lieferanten, die sich dem Käfer-Label angeschlossen haben, sind wir in der Lage, die benötigten Mengen in dieser aussergewöhnlichen Qualität zu produzieren.

Grazia Grassi
Grazia Grassi
Grazia Grassi ist Leiterin Unternehmenskommunikation bei Denner und arbeitet Jahr für Jahr mit viel Herzblut am Denner Nachhaltigkeitsbericht.

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